Kulturverbände M-V fordern echte Perspektiven

Der letzte MV-Gipfel war für uns Kulturveranstalter*innen und Kulturanbieter*innen sehr frustrierend. Im Eckpunktepapier vom 11. Mai wurden wir auf den 31. Mai vertröstet und mit vier Modellprojekten abgespeist, die in keinem Fall das Spektrum der kulturellen Vielfalt im Land abbilden und offenbar willkürlich festgelegt wurden. 

Bundesweit erarbeitete Öffnungsszenarien der Kultusministerkonferenz* wurden nicht berücksichtigt; es wurden wieder keine Perspektiven für die Kultur im Land aufgezeigt. Die verabredete Öffnung von Kultur in Kopplung an die Öffnung von Einzelhandel, Schule und Gastronomie ist nicht umgesetzt worden. 

Seit Monaten sind viele Kulturverbände M-Vs in Gremien zur Erarbeitung von Öffnungsstrategien involviert, entwickeln Konzepte und verschiedenste Szenarien – umso enttäuschender ist die andauernde Perspektivlosigkeit. 

In anderen Bundesländern sind viele Angebote bereits möglich. M-V bildet hier leider das Schlusslicht. In 14 Bundesländern sind Ausstellungen zu besichtigen (teilweise mit Terminvergabe, aber immerhin); in 13 Bundesländern ist Einzelunterricht in Musikschulen erlaubt; in vielen Bundesländern gibt es Kurse in Jugendkunstschulen und soziokulturellen Zentren mit bis zu 10 Personen. 

Nicht nur Kinder und Jugendliche sind durch die Pandemie besonders beeinträchtigt. Für alle Altersgruppen bis zu den Senior*innen stellen Angebote der kulturellen Bildung als auch kulturelle Veranstaltungen einen wichtigen Beitrag für die psychische Gesundheit dar. 

Ebenso bedarf es einer Perspektive für die vielen geplanten Veranstaltungen im Sommer. Geduldig, verständnisvoll und ohne große Klage planen Veranstalter*innen seit den letzten Monaten und streichen dann wieder, planen um, haben Konzepte entwickelt, die den besonderen Hygieneauflagen gerecht werden, teilweise mit eigenen Testzentren etc. 

Daher fordern wir (in Landkreisen und kreisfreien Städten mit einer Inzidenz unter 100): 

ab sofort: Öffnung von Ausstellungen, Galerien, Museen, Bibliotheken und Ermöglichung von Angeboten der Kulturellen Bildung (schulisch als auch außerschulisch) wie bundesweit verabredet (analog zur Öffnung von Einzelhandel, Kitas und Schulen) 

ab 23.05.: stufenweise Ermöglichung von Veranstaltungen und des Probenbetriebs (analog zur Öffnung von Gastronomie) 

ab 07.06.: Kinder- und Jugendfreizeiten innerhalb von MV (analog zur Öffnung des Tourismus) 

dauerhaft: verbindliche Aussagen, Perspektiven und transparente Kommunikation mit den Kulturakteur*innen 

Kontakt: Selina Wippler | ed.wk1714032824pop@o1714032824fni1714032824 | 0381-4590279 

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